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Heldbock sucht Bude

Einer der größten Käfer Mitteleuropas droht zu verschwinden!

 

Der einst häufige Käfer ist europaweit im Rückgang und kommt mittlerweile nur noch sehr selten vor.

 

Die wichtigsten Gründe hierfür sind:

 

* Lebensraumverluste

* Lebensraumzerschneidungen

* Langsame Entwicklungszeit und Spezialisierung auf Stiel-Eichen

 

-> diese Themen werden in den nächsten Monaten noch genauer beleuchtet. Wir halten euch mit regelmäßigen Beiträgen auf dem Laufenden, klickt gerne wieder rein!

Heldbock Logo, LPV Nordwestsachsen
Heldbock © Jan Stegner, StegnerPlan - Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz, LPV Nordwestsachsen

Die wichtigsten Fakten zum Käfer

  • Deutscher Name: Heldbock

  • Wissenschaftlicher Name: Cerambyx cerdo

  • Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)

  • Größe: 30–50 mm (ohne Fühler)

  • Fühler: Sehr lang, beim Männchen bis zu doppelt so lang wie der Körper

  • Färbung: Dunkelbraun bis schwarz, glänzend

  • Lebensraum: Leben auf alten, besonnten Stiel-Eichen, vereinzelt wird auch die Trauben-Eiche bewohnt

  • Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa (in Deutschland selten). In Sachsen ist das Hauptverbreitungsgebiet entlang der Elb- und Muldeaue. Hier wird ausschließlich die Stiel-Eiche besiedelt.

  • Lebensweise:

    • Larven leben mehrere Jahre im absterbenden Eichenholz (keine Schädlinge!)

    • Entwicklung dauert 3–5 Jahre

  • Flugzeit: Mitte Juni bis Mitte August

  • Gefährdung: Stark gefährdet, nach FFH-Richtlinie geschützt (Anhang II)

     

 

Die Muldenaue - Naturrefugium und Kulturlandschaft

 

Die Muldenaue in Nordsachsen ist eine Flussauenlandschaft mit besonderem Wert für Mensch, Tier und Naturhaushalt. Geprägt von der Weidehaltung und der freien Dynamik der Mulde entstanden Kiesheger, Weichholz- und Hartholzauen, Flachland-Mähwiesen und lichte Eichenbestände. Das bietet nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern dient auch dem Hochwasserschutz und der Grundwasserneubildung. 

 

Viele Menschen nutzen die Mulde und deren Umgebung zur Erholung oder für sportliche Zwecke. Für Landwirt*innen ist es immer noch die Lebensgrundlage für ihr Weidevieh oder zur Ackerbewirtschaftung. Auch wenn die Weideviehhaltung in den letzten Jahren insgesamt stark zurückgegangen ist, wird sie entlang der Flussaue umso wichtiger. Ein System, das zugunsten vieler erhalten werden muss, nicht zuletzt für den Heldbock.

 

 

 

Muldenaue bei Eilenburg, LPV Nordwestsachsen
Stieleichen-Pflanzung, JuNA Eilenburg, LPV Nordwestsachsen

Das Biotopverbundsystem als Schutzmaßnahme

 

Das Projekt zum Schutz des Heldbocks wurde durch den DVL (Deutscher Verband der Landschaftspflege) initiiert und wird nun, unter Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, durch den Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e.V. und seine Unterstützer umgesetzt.

 

Im November 2024 haben wir in der Eilenburger Muldenaue drei Pflanzflächen angelegt. Pro Fläche wurden mit Hilfe unserer JuNA's (Junge Naturwächter) mehrere junge Stieleichen, welche auch aus der heimischen Aue stammen, in die Erde gebracht. Bisher sind alle Jungbäume gut angewachsen. Dazu sind sie durch einen Zaun vor Wildverbiss geschützt und werden von uns in den kommenden Monaten und Jahren weiter kontrolliert und gepflegt. 

 

Den ausführlichen Bericht lest ihr unter: Heldbock sucht neue Bude - Eichenpflanzung für die Artenvielfalt

 

Weitere Pflanzungen sollen folgen, sodass der Heldbock in der Muldenaue einen sicheren Heimathafen für die nächsten Generationen findet.

 

 

Der DVL Landesverband Sachsen (Deutscher Verband für Landschaftspflege) hat uns im Sommer 2025 besucht und anschließend über unser Projekt zum Schutz des Heldbocks berichtet. Den Artikel findet ihr hier: 

Heldbock-Bericht.DVL-Sachsenblatt Sommer