Über den Dächern
Hoch hinaus über die Dächer ging es am 28.06.2023 mit einer Hebebühne zur Überprüfung der Weißstorchhorste in der Region Nordwestsachsen. Mit einer Decke und mit Ringen ausgestattet näherten sich der Experte Dieter Wend und der Beringer Dietmar Hayder den Storchenkindern. Neben der jährlichen Routineuntersuchung der Storchenhorste auf Standfestigkeit und eingebauten Müll im Nest konnten wieder zahlreiche Jungtiere festgestellt und gezählt werden. Die Großen und Kräftigen von Ihnen bekamen einen kleinen Ring an das Bein, auf dem eine Nummer zu sehen ist. Mithilfe dieser Nummer kann jeder einzelne Storch eindeutig identifiziert werden. Die Decke braucht es nicht zum Kuscheln, sondern um den Storchennachwuchs beim Anbringen der Ringe davor zu schützen, nicht aus dem Nest fliegen zu wollen. Gleichzeitig reduziert es den Stress und erinnert an das schützende Gefühl, wenn die Elterntiere ihre Flügel über den Jungtieren ausbreiten.
Voller Freude waren die Bewohner von Pressel, welche sich seit langem für die Sanierung ihres Storchenhorstes eingesetzt hatten. Anfang des Jahres konnte dann Material auf den Mast gebracht werden. Schon kurz darauf eroberte ein Storchenpaar den Horst für sich, die Belohnung sitzt nun im Nest. Drei Jungtiere erfreuen die Anwohner mit ihrem Anblick.
Genauso viel Aufregung und Freude gab es in Welllaune. Hier konnten zwei Storchenkinder in dem Nest festgestellt werden. Anfang des Jahres war sich ein Storchenpaar sicher gewesen ein Nest auf dem Strommast bauen zu wollen, scheiterte aber immer wieder. Mithilfe des angebrachten Nestes hat es dann gerade noch rechtzeitig geklappt.
Ein durch und durch gutes Storchenjahr für Nordwestsachsen mit insgesamt 48 Jungtieren.
Die Finanzierung der dafür notwendigen Hebebühne erfolgte aus Mitteln, die der Freistaat Sachsen für die Naturschutzstation des LPV bereitgestellt hat.
