Gebänderte Prachtlibelle © G.Pistora
Eisvogel © G.Pistora
 

Heldbock sucht neue Bude - Eichenpflanzung für die Artenvielfalt

Zu Beginn dieser Woche wurde von den Mitarbeitenden des LPV Nordwestsachsen e.V. ein schon lange geplantes, wichtiges Artenschutzprojekt gestartet: wir haben in der Eilenburger Muldenaue Stieleichen für den Heldbock gepflanzt.

 

Das Projekt zum Schutz des Heldbocks wurde durch den DVL (Deutscher Verband der Landschaftspflege) initiiert und wird nun, unter Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, durch den LPV NWS und seine Unterstützer umgesetzt.

 

Der Heldbock ist einer unserer größten heimischen Bockkäfer - er besitzt eine Körperlänge bis 6 cm und dazu Fühler, die bis 10cm lang sein können. Früher war er in unseren Breiten häufig, hatte verschiedene Namen wie Eichenbock, Spießbock oder Riesenbockkäfer und galt fälschlicherweise sogar als Schädling. Heute ist er fast ausgestorben und daher besonders streng geschützt. In Sachsen ist er nun nur noch in Nordsachsen zwischen Elbe und Mulde zu finden und auch hier ist er stark bedroht, da sein Lebensraum immer weiter eingeschränkt wird. Der Heldbock lebt und vermehrt sich ausschließlich an bzw. in alten, kranken und bereits "angeschlagenen" Stieleichen, die mindestens einen Stammumfang von 1,50 Metern haben und an sonnigen Stellen, bevorzugt auf Flussauen stehen. Von diesen alten und ehrwürdigen Eichen gibt es leider immer weniger, weshalb der Heldbock kaum neuen Lebensraum findet. 

 

Deshalb gilt es nun, die verbliebenen alten Stieleichen in Nordsachsen zu schützen und gleichzeitig Neue anzupflanzen, damit wir nachhaltig einen passenden Lebensraum für den Heldbock und unzählige andere Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sichern können - denn so eine alte Eiche ist Heimat für eine Vielzahl an Organismen und somit ein wahrer Hort der Artenvielfalt und außerdem ein wunderschöner Baum.

 

Der erste Schritt wurde nun durch den LPV NWS unternommen. Wir haben in der Eilenburger Muldenaue drei Pflanzflächen angelegt. Pro Fläche haben wir, mit Hilfe unserer JuNA's (Junge Naturwächter) mehrere junge Stieleichen, welche auch aus der heimischen Aue stammen, in die Erde gebracht. Nun hoffen wir, dass einige davon gut anwachsen und gedeihen. Dazu sind sie durch einen Zaun vor Wildverbiss geschützt und werden von uns in den kommenden Monaten und Jahren weiter kontrolliert und gepflegt. Weitere Pflanzungen sollen folgen, sodass der Heldbock in der Muldenaue einen sicheren Heimathafen für die nächsten Generationen findet.

 

Wir werden berichten...

 

 

Fotoserien

Heldbock-Eichen

Mi, 27. November 2024

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Veröffentlichung

Mi, 27. November 2024

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