Die Flussufer-Wolfspinne (Arctosa cineria)

Flussufer-Wolfspinne

Die Spinne des Jahres 2007 gehört zur Familie der Wolfspinnen den Lycosidea und ist mit fast 20 mm Körperlänge (ohne Beine) neben der Moorjagdspinne mit eines unserer größten heimischen Spinnenarten.

Arctosa cineria hat mehrere Namen wie Sand- Wolfspinne oder Flussufer- Riesenwolfspinne. Wie alle Wolfspinnen webt die Sand- Wolfspinne keine Netze, sondern Jagd mit ihren gut ausgebildeten Augen auf Sicht, mit der sie tags und nachts hervorragend sehen kann. Als Nahrung dienen der Spinne Insekten wie große Sandlaufkäfer, Heuschrecken, oder auch andere Spinnen- bzw. auch Artgenossen, wenn sie ihrer habhaft werden.
Sie überrascht ihre Beute mit Schnelligkeit. Durch die interessante Hell- Dunkelzeichnung sind die auf dem Sand lebenden Tiere gut getarnt und für uns Menschen kaum zu sehen, wenn sie ruhig sitzen bleibt.

Flussufer-Wolspinnen Weibchen sitzt an ihrer Wohnröhre

Tagsüber versteckt sie sich in Wohnröhren, die sie meist unter größeren Steinen oder unter Treibgut, wie Holz, in den sandigen Untergrund gräbt. Steigt das Wasser durch Hochwasser im Sommer plötzlich an, verschließt die Wolfspinne die Öffnung ihrer Wohnröhre und überlebt in der bestehenden Luftblase. Zur Überwinterung legt die Spinne eine neue Höhle in ausreichender Entfernung vom Ufer an, damit sie vor längerer Überflutung geschützt ist. So gefährlich wie ihr Name auch klingen mag, ist die große Wolfspinne in der Regel nicht. Sie ist extrem Beißunlustig und kann sogar auf der Hand getragen werden. Sie jagt weder in Rudeln wie Wölfe noch ist sie aggressiv. Auch bei der Paarung gibt sie sich tolerant. So wird die männliche Wolfspinne nach der Paarung nicht von dem Weibchen gefressen, was bei Spinnen sonst häufig der Fall ist. Trotzdem ist das Männchen vorsichtig und bewirbt das Weibchen geduldig, bis sie zur Paarung bereit ist. Das Weibchen kümmert sich sorgsam um ihren Nachwuchs. Dieser ist nach einem Jahr ausgewachsen, benötigt aber eine weitere Überwinterung, bevor die nächste Generation gezeugt wird. Die Flussufer- Wolfspinne hat einen zweijährigen Lebensrhythmus, weshalb beide Altersgruppen auf dem Kieshäger gesehen werden können.

Landschaftsbild Muldenaue 1
Landschaftsbild Muldenaue 2
Landschaftsbild Muldenaue 3

Ein herzliches Dankeschön hier an dieser Stelle an Andreas Selbmann, der uns dazu die tollen Fotos und Informationen zur Verfügung stellte.