Wildbienen

Inhalt:

1. Wissenswertes über Wildbienen

2. Seidenbiene

3. Blattschneiderbiene

4. Bauchsammler

5. Goldfurchenbiene

Rainfarn-Seidenbiene (Colletes similis)

1. Wildbienen sind stark gefährdet, da viele ihrer Lebensräume zerstört werden. Weltweit gibt es etwa 30.000 verschiedene Wildbienenarten, in Deutschland nur etwa 550. Da die kleinen Tierchen keine großen Strecken zurücklegen, benötigen sie kleinräumige Strukturen in der Landschaft wie z.B. alte Baumalleen, wofür wir uns als LPV einsetzen. In der alten Kirschallee nahe Eilenburg konnten schon einige Frühlings-Seidenbienen gesichtet werden.

Sie kommen im zeitigen Frühling aus ihren Erdlöchern gekrochen, um als erstes mit dem Graben ihrer Brutröhren zu beginnen.

2. Seidenbienen sind eine Gattung aus der Familie der Colletidae (ursprüngliche Bienenfamilie). Sie fliegen bis in den Spätherbst und sind durch die Zahl und Größe der Flügelzellen sowie dem spitz zulaufenden Hinterleibsende der Weibchen zu unterscheiden. Die Pollen werden an den Haarbürsten und den Körbchen der Hinterbeine gesammelt. Sie erreichen eine Körperlänge von 7 bis 16 Millimetern. Ebenso sind Sie überall auf der Welt, außer in Australien, verbreitet.


3. Eine weitere Wildbienenart sind die Blattschneiderbienen, die zu der Familie der Bauchsammler gehören. Sie legen ihre Brutröhren ebenfalls im Boden an. Aber auch in Baumlöchern, Erdhöhlen, Mauerspalten oder anderen vorhandenen Hohlräumen. Beim Bau ihrer Nester tapezieren sie diese Hohlräume mit rundgeschnittenen Blattstücken aus.

Filzzahn-Blattschneiderbiene(Megachile pilidens)

Daher kommt auch ihr Name. Wenn euch mal ein Blatt mit mehreren Löchern in die Augen fällt, dann war die Blattschneiderbiene wahrscheinlich der Verursacher. Sie sind Insekten mit sehr breitem Kopf, Bruststück und Hinterleib.


 

Seidenbienen bei der Paarung
typische Bauchsammlerbiene

4. Bauchsammler sammeln nicht wie die meisten Bienenarten mit ihren Beinschenkeln die Blütenpollen, sondern mit ihrer flaumig behaarten Sammelbürste auf der Unterseite des Hinterleibs. (Wie gut im Bild 4 zu erkennen ist, werden die Pollen an der Sammelbürste transportiert.) Der Körperbau der kleinen Insekten ist meist gedrungen, viele haben einen sehr breiten Hinterleib, manchmal ist er sogar kugelig. Wildbienen brauchen im Allgemeinen viel mehr Schutz und Aufmerksamkeit, als es derzeit der Fall ist. Wenn man vom Bienensterben spricht, denken die meisten nur an die Honigbiene, die eigentlich nicht so gefährdet ist.      

Wir als Landschaftspflegeverband wollen mit unseren Projekten dem Insektensterben entgegenwirken und mit Maßnahmen zum Erhalt der Wildbienen beitragen.


 

5. Die dichtpunktierte Goldfurchenbienen halictus (Seladonia) subauratus ist unsere schönste heimische Wildbiene.

Dichtpunktierte Goldfurchenbiene
Brutröhren

Diese etwa 6- 8 mm kleine Wildbiene legt ihre Brutröhren im geneigten Erdboden, in Böschungen und vertikalen Steilwänden (z.B. Lößwänden) an. Diese Art von Wildbienen ist nicht wählerisch und sammelt an unterschiedlichen Blüten, für ihre Brut, Pollen und Nektar. Darunter auch viele Wiesenblumen wie z.B. Gewöhnliches Sonnenröschen, Gew. Ferkelkraut, verschiedene Flockenblumenarten, Scharfgabe, Rainfarn, Wegwarten, verschiedene Skabiosen, Ackerkratzdisteln, Ackerwinden, Sandthymian, Wilde Möhre, ....

Kurz gesagt: Sie sammeln Wiesen- und Wildblumen die an Wegränder, Feldrainen und zum Teil auch in einem nicht so ordentlichen Garten zu finden sind. Das was diese Wildbiene zum Überleben braucht nützt ebenso viele anderen Artgenossen. Es gibt nur eine Generation im Jahr. Anfang April sind meist die überwinternden Weibchen der Dichtpunktierten Goldfurchenbienen zu sehen, von Juni bis Juli schon die neue Generation.

Pollen- und Nektarsammlung (Bild1)
Pollen- und Nektarsammlung (Bild2)
Pollen- und Nektarsammlung (Bild3)

Ein großes Dankeschön hier an dieser Stelle an Andreas Selbmann, der uns dazu die interessanten Informationen und tollen Fotos zur Verfügung stellte.